Episode 16
Eine Radreise nach Sardinien – Teil 6
Und jetzt?
Was sollten wir jetzt nun machen?
Guter Rat war teuer.
Uns hier einfach irgendwo hinlegen?
Aber wohin?
Und worauf?
Und was ist mit essen?
Wir hatten nichts mehr.
Gar nichts.
Doch.
Wir hatten noch was.
Hunger.
Wir hatten einen Riesenhunger.
Die Erlösung
Dann hörten wir eine Stimme.
Eine französische Stimme.
Eine weibliche.
Eine Frau kam von irgendwo her auf uns zu.
Es war die Inhaberin.
Gott sei Dank!
Und dann passierten gleich vier gute Dinge auf einmal.
Unsere Vierer-Glückssträhne
1.
Es war tatsächlich der letzte reguläre Tag.
Ein Tag später und wir hätten nach dieser anstrengenden Fahrt vermutlich im Nichts gestanden.
Falsch.
Wir hätten neben einem leeren Gebäude gestanden
Was die Sache aber auch nicht unbedingt viel besser gemacht hätte.
2.
Auf dem Platz standen sogar noch einige vereinzelte Zelte.
Aber nicht mehr lange.
Die Urlauber packten und bereiteten sich gerade auf ihre bevorstehende Abreise vor.
Aber sie bot uns trotzdem noch eine Übernachtung an.
Und das Ganze auch noch in einem Mobile Home.
Davon gab es nämlich einige wenige auf dem Platz.
Natürlich allesamt schon leer.
Aber wir hatten ja kein Zelt oder ähnliches.
Wo hätten wir also sonst schlafen können?
Was für ein Glück.
Und das ganze auch noch zu einem fairen Preis.
In unserer Situation eigentlich kaum zu glauben.
3.
Das Restaurant war eigentlich schon geschlossen.
Es gab halt nicht mehr genügend Kundschaft.
Wir sahen uns an, nickten und waren uns einig.
Es war nochmal Zeit zu Handeln.
Und zwar sofort.
Und zwar energisch.
Es war Zeit für Verhandlungen.
Zeit für eine Mischung aus plastischen Erläuterungen und Theatralik.
Also schilderten wir ihr unseren Hunger.
Und zwar in den schillerndsten Farben und Gestiken.
Und es wirkte.
Denn sie tat etwas.
Wir wollten auch dies erst gar nicht glauben.
Aber sie griff zum Telefon rief den Koch an.
Zu Hause.
Und er kam nochmal.
Tatsächlich.
Unglaublich.
Extra für uns.
Er kochte uns zwar kein Sternemenü.
Aber er kochte genug und er kochte lecker.
Ein Wein dazu und unser permanentes Grinsen zeigte unsere tiefe Dankbarbeit und Zufriedenheit.
4.
Der Campingplatz lag direkt am Meer.
Wir bekamen vor dem Abendessen auch noch einen perfekten goldenen Sonnenuntergang geboten.
Wie im Bilderbuch.
On top.
Nur für uns.
Denn sonst war zu diesem Zeitpunkt ja keiner mehr da. 🙂
Fazit des Tages
Radreisen ist wirklich der Wahnsinn.
Unbedingt empfehlenswert.
Probiere es einfach mal aus.
Atemberaubende Eintöne !?
Am nächsten Morgen ging es wieder weiter.
Weiter durch eine Landschaft, die atemberaubend schön war.
Aber auf der anderen Seite auch fast immer gleich aussah.
Eigentlich eine beinahe surreale Situation.
Und es ging dabei weiterhin unentwegt entweder rauf oder runter.
Eines von beiden.
Nur Berge.
Überall.
Egal wo du hinsahst.
Im Landesinneren war alles grün.
Herrlich.
Auf der anderen Seite gab es Wasser und Buchten.
In allen Facetten.
Eine schöner als die andere.
Und die Straßen?
Alle eng und kurvig.
Gedankenwirrwarr
Meine Gedanken wussten dabei nie, was sie jetzt gerade so genau machen sollten.
Sollten sie …
- sich an dieser wirklich überaus schönen Landschaft erfreuen
- über die Tatsache grübeln, dass beinahe alles doch irgendwie gleich aussah
- an den nächsten unvermeidlichen Anstieg denken. An die damit verbundenen extremen Anstrengungen. Für mich teilweise sogar schon Qualen. Und den anschließenden Stolz, es doch wieder mal geschafft zu haben.
- oder an die anschließende spitzenmäßige Abfahrt. Verbunden mit dem ersehnten Durchatmen? Aber die war ja immer recht schnell vorbei.
Oder …
- an dieses wirklich einzigartige Pietra? Pietra, das korsische Kastanienbier. Das musst du mal probieren. Wenn du Bier magst. Unbedingt.
Du siehst, ich war in einem ständigen Gedankenwirrwarr.
In einem Gedankenkarussell quasi.
Eigentlich hatte ich gar keine Zeit, erschöpft zu sein. 🙂
Unterbrechungen
Dieses Gedankenkarussell wurde jedoch immer wieder unterbrochen.
Durch Verschiedenes.
Regenschauer
Zum Beispiel durch einen unerwarteten Regenschauer mitten im Pass.
Du quälst dich gerade mal wieder und versuchst irgendwie nur vorwärts zu kommen, da schüttet es auf einmal.
Ganz plötzlich.
Und stark.
So dass letztlich nichts mehr half und schnellstmöglich Schutz gesucht werden musste.
Den fanden wir dann zum Glück in einer Felsspalte.
An Weiterfahren war da erstmal nicht zu denken.
Die Dusche hörte aber schon kurze Zeit später genau so plötzlich wieder auf wie sie vorher anfing.
Und weiter gings.
Mit einer sich zurückkämpfenden Sonne und mit guter Laune.
Schildkröte – falsch rum
Oder durch eine Schildkröte.
Eine ziemlich große.
Die auf dem Rücken lag.
Im Straßengraben.
Warum auch immer. Das war uns nicht so ganz klar.
Und offensichtlich umgedreht werden wollte.
Zuerst wollten wir sie in Ruhe lassen. Sie sollte es von alleine schaffen.
Aber nach kurzer Zeit waren wir uns sicher, dass sie von alleine nicht mehr auf die Beine gekommen wäre.
Also drehten wir sie um.
Und wurden so zu Schildkrötenrettern.
Kühe – da wo sie nicht eigentlich nicht sein sollten
Durch vereinzelte Kühe, die uns entgegenkamen.
Mitten auf der Straße.
Mitten im Nichts.
Ganz alleine.
Ist mir bis heute nicht erklärbar.
Vor allem weil es da ja kurvig war und auch Autos fuhren. Wenn auch nur wenige.
Und auf der einen Seite der Fahrbahn Felsen und auf der anderen ein Abhang zum Meer waren.
Die schienen wohl einen guten Schutzengel zu haben
Ein irrer Busfahrer
Durch einen Bus, der vollkommen unerwartet um eine nicht einsehbare Kurve geschossen kam.
Viel viel zu schnell für diese Situation.
Und mich dadurch fast wegrasiert hätte.
Nur durch schnelles Reagieren konnte ich mich rechts zur Seite retten.
Ohne den Abhang hinunterzustürzen.
Erstmal Durchatmen. Beruhigen.
Dann umdrehen.
Und weg war er.
Vielleicht gut für uns alle drei, dass er nicht angehalten hat.
Ein irrer Hans-Peter
Durch den inneren Drang, sich ein Rennen mit einem kleinen Trecker zu liefern, der an uns vorbeifuhr.
Trotz meines fast leeren Akkus.
Und trotz des anfänglich verdutzten Gesichtes des Fahrers.
Ich konnte ihm sogar ein ordentliches Stück mithalten.
Bis mir irgendwie schwarz vor Augen wurde und ich langsamer werden musste.
Der Bauer winkte freundlich und dann war auch er weg.
Unvernünftig das Ganze.
Aber spaßig.
Ernährungswissenschaftliche Überlegungen
Durch Überlegungen, wie, wann und wo wir wohl wieder an etwas zu Essen zu kommen könnten.
An etwas Spezielles.
An unsere Spezialradlernahrung.
An …
- Cola
- Snickers
- Eis
Neben einem gelegentlichen Baguette unser Haupternährungsquellen tagsüber.
Wieder mal Testosteron
Und so gingen sie dahin.
Allmählich.
Die Kilometer.
Einer nach dem anderen.
Begleitet durch …
- Regen
- Kühe
- Panzertiere
- Busse
- Trecker
- und zuckerhaltige Schokoriegel
Bis es wieder dunkel wurde.
Bis es mal wieder an der Zeit war, eine neue Unterkunft zu suchen.
Allerhöchste Zeit sogar.
Aber … da passte irgendetwas nicht.
Was?
Wir waren noch knapp unter 100.
Scheiß Testosteron.
Wieder mal.
Vernunft hin oder her.
100 mussten es mindestens auf dem Tacho sein.
Also weiter.
Und dann ging das Suchen los.
Denn da war natürlich nichts direkt bei 100.
Aber im Suchen waren wir ja mittlerweile schon im Fortgeschrittenenmodus.
Also wurden es an diesem Tag auch mal wieder mehr.
Es wurden schließlich bergige 112 Kilometer.
Und dennoch irgendwie spaßige 112 Kilometer.
Kannst du das ganze irgendwie nachvollziehen oder hältst du uns jetzt für verrückt?
Roc & Mare
Und so lernten wir den Ort Tiuccia kennen.
Und die steilste Hotelauffahrt, die ich je in meinem Leben hochgefahren bin.
Denn wir waren angekommen.
An unserer Unterkunft.
Bei Roc & Mare.
Die hatten wir nämlich kurz zuvor in Norberts Fahrradnavi gefunden.
Und telefonisch reserviert.
Damit nichts mehr schiefgeht. 🙂
Bei der Ankunft wussten wir, warum ein Roc in dem Namen vorkam.
Ich war an der langen und steiiiiilen Auffahrt ganz ganz ganz kurz vorm Schieben.
Ein Wunder, dass die Kette dabei nicht gerissen ist.
Der verdiente Preis für die harte Arbeit
Die Mühen haben sich aber mehr als gelohnt.
Denn oben angekommen hatten wir sogar eine kleine „Wohnung“.
Eine zwar kleine, aber irgendwie war es eine Wohnung.
Für uns beide.
Und für unsere treuen Begleiter.
Denn die nahmen wir auch mit rein.
Ist doch klar.
Nachbereitung
Duschen, einigermaßen zurechtmachen und dann gings wieder runter.
Steil runter.
Zu dem Namensbestandteil „& Mare„.
Es war mittlerweile schon dunkel.
Aber wir genossen den schönen Ort am Meer und die abendliche Strandatmosphäre trotzdem.
Und zwar in vollen Zügen.
Und unser verdientes Abendessen auch.
Vorbereitung
Nach der Rückkehr standen wir wieder vor der Karte.
Vor der Reliefkarte der Anlage.
Norbert versuchte mir die Auf und Ab’s des nächsten Tages beruhigend beizubringen.
Die Insel wollte aber einfach nicht flacher werden.
Für den Freck nicht.
Naja, mit etwas Alkohol im Körper sah die Sache doch irgendwie machbar aus.
Was für ein Trugschluss.
Filetstückfahrer
Am nächsten Tag sollten wir etwas lernen.
Und zwar was Filetstückfahrer sind.
Ja, du hast richtig gelesen.
Filetstückfahrer.
Handlungsalternativen
Und wir haben es auf die bittere Tour gelernt.
Auf die, bei der es eigentlich nur zwei Handlungsalternativen gibt:
- Es ihnen gönnen können
- Deren Rad kaputttreten
Damals war ich mit meiner persönlichen Entwicklung noch nicht so weit.
Ich konnte noch nicht gönnen.
Ich hatte den entsprechenden Weitblick noch nicht.
Und zum Rad kaputtreten war ich im Pass einfach zu schwach. 🙂
Als blieb nur noch Köpfschütteln und Vormichhinlästern.
Anstiege und Abfahrten der Extraklasse
Was war passiert?
Wir waren in einem Gebiet etwas im Landesinneren.
Die Anstiege zogen und zogen und zogen sich.
Unentwegt.
Wie immer.
Aber sie waren irgendwie länger und anstrengender als sonst.
Dafür waren die Abfahrten aber genial.
Einsame Spitze.
Denn … auch die zogen sich.
Purer Genuss.
Das Unvorstellbare
Und dann fuhr er an uns vorbei.
Der Bus mit den Radtouristen.
Ja, der Bus.
Ja, die Radfahrer saßen drin.
Im Bus.
Die schienen wohl auf der Durchreise zu sein.
Dachten wir .
Weit gefehlt.
Es waren, wie wir lernen durften, Filetstückfahrer.
Denn sie ließen sich jeweils von unten zur Passhöhe fahren.
Stiegen aus.
Setzen sich auf ihr Rad.
Und fuhren los.
Bis unten.
Und dann ging es wieder in den Bus.
Den nächsten Pass hoch.
Und so weiter und so weiter.
Offensichtlich eine berühmte Gegend für Passabfahrten.
Eine wohltuende Erkenntnis
Und wir Idioten quälten uns.
Unvorstellbar.
Mit meinen damaligen Einstellungen.
Doch heute weiß ich …
Jeder soll sein Leben so genießen, wie er es für richtig hält.
Zurück zur Normalität
Wild lästernd ging es weiter.
Was für Typen es doch gibt.
Unvorstellbar.
Irre. Frevler.
Das musste besprochen werden.
Also war es Zeit für eine Pause.
Für eine vernünftige.
Eine gesunde.
Zeit an der Tankstelle anzuhalten.
Zeit für
- Magnum-Eis
- Snickers
- und Cola
Und das alles auf einmal.
Gut, dass wir beide wenigstens normal tickten. 🙂
Ein einsames Hotel und eine Gabelung im Nichts
Stunden später.
Irgendwo im Nichts.
Im Landesinneren.
Wie immer voller Testosteron.
Und daher wieder zu lange unterwegs.
Das Übliche bei uns beiden.
Aber das weißt du ja schon.
Aber diesmal war alles kein Problem.
Denn wir hatten in der Einöde schon ein Hotel ausgemacht.
Da mussten wir jetzt nur noch hinfahren.
Und dann den Abend genießen.
Norberts Navi hatte uns eins angezeigt.
Das Navi funktionierte nämlich noch.
Im Gegensatz zu unseren Handys.
Beide Akkus waren leer.
Egal, da war ja das Hotel.
Bis dahin reichten unsere Körner noch.
Und unsere Lust auch.
Also hin.
Mitten in diesem Nichts kam dann aber eine Gabelung.
In beide Richtungen war erstmal nichts Besonderes zu sehen.
Nichts.
Nur diese Gabelung.
Einsam.
In einem einsamen Tal.
Zwischen wortlosen Bergen.
Wie in einem bizarren Film.
Rechts oder links?
Also links.
Denn da sollte dann nach einiger Zeit, also irgendwann und noch weiter abseits, unser „ruhig“ gelegenes Hotel kommen.
Laut Navi.
Obwohl unser genereller weiterer Weg eher rechts rum ging.
Wohin auch immer.
Darum wollten wir uns am nächsten Tag kümmern.
Ein Gebäude
Es kam dann auch.
Es lag auch „ruhig„.
Alles gut.
Soweit.
Es war aber geschlossen.
Weil es ein ehemaliges Hotel war.
Jetzt war es nur noch ein Gebäude.
Scheiße.
Große Scheiße.
Ungünstige Voraussetzungen
Keine sehr schöne Situation.
Rund um uns herum überall nur Berge.
Hohe Berge.
Sonst nichts.
Und dann dieser Hunger.
Nein!
Nicht schon wieder.
Das hatten wir doch schon.
Mehrfach.
Gut, bisher war es doch noch immer irgendwie gutgegangen.
Aber diesmal?
Umgeben von diesen Bergen.
Gerade in einem der unzähligen Täler stehend.
Mit Kraftreserven und vor allem einer aktuellen Lust zum Weiterfahren, die immer überschaubarer wurden.
Um es mal positiv auszudrücken.
Und mit einer Stimmung, in der Diskussionen über die Notwendigkeit des vorherigen Linksabbiegens ein unschönes Ende hätten nehmen können.
Ein wirklich unschönes Ende.
Aber das Thema Rad kaputttreten hatten wir ja schon.
Was tun?
Also, was tun?
Wir fuhren zurück.
Hintereinander.
Schweigend.
Bis zu dieser Gabelung.
Die dann irgendwann mal kam.
Und dann rechts rum.
Diesmal rechts.
Was bedeutete rechts rum?
Dort blieben wir stehen und sahen nach vorne.
Berge.
Und eine einsame Straße, die sich wieder mal hochzog.
Schlängelnd.
Steil.
Oben?
Eine entfernte Kuppe war zu sehen.
Mehr nicht.
Und los
Also Füße auf die Pedalen und ab.
Nach oben.
Hoch.
Weiter wortlos.
Die Umgebungsluft war explosiv.
Immer noch.
Zumindest bei mir.
Norbert war da schon deutlich gelassener.
Hinter der Kuppe
Später.
Irgendwann später.
Hinter der Kuppe ging es dann nochmal hoch.
Von unten erstmal nicht einsehbar.
Und dann …?
In unserer Situation beinahe unglaublich.
Es gab dort ein Bergdorf.
Ein Bergdorf mit dem Namen Sartene.
Und es gab ein Hotel.
Die Steigerung des Erhofften
Wir hatten also was. 🙂 🙂 🙂
Nach 114 Kilometern.
Wovon die letzten an die Nerven gingen.
Aber das war noch nicht alles.
Es war sogar ein Panoramahotel.
An einer Bergkante gelegen.
Mit riesigen Panoramascheiben im Restaurant.
Und mit Bier?
Und es war zwar schon mehr als spät, aber wir konnten die Aussicht beim Essen noch genießen.
Und schon wieder mal
Muss ich jetzt immer noch mehr schreiben zum Thema Vertrauen?
Wieder mal ein Beispiel.
Statt eines abseits gelegenen Hotels im Tal gab es eines mit einer sagenhaften Aussicht.
Wer oder was war das?
Wer oder was steckte dahinter.
Ich für mich bin mir sicher.
Aber was denkst du darüber?
Übrigens
Ist man geduscht, hat den Magen voll und sieht gerade auf sein zweites Bier, dann steigt auch wieder die Laune.
Drastisch.
Und meine Gesprächsbereitschaft auch.
Gut zu wissen.
Am Südzipfel
Am nächsten Tag sind wir angekommen.
Tatsächlich.
Am südlichen Ende von Korsika.
In Bonifacio.
Am Ende der schier endlosen Achterbahn.
Es ging zunächst einmal vorbei an dem sehenswerten Yachthafen.
Mit seinen riesengroßen Superyachten.
Eine Welt für sich.
Eine Parallelwelt.
Du lebst in Aachen dein „normales“ Leben und die cruisen hier mit ihren Superyachten rum.
Das kann einen schon nachdenklich stimmen.
Weiter.
Hinein in einen noch sehenswerteren Ort.
Mit staunenden Augen.
Und mit Stolz.
Mit viel Stolz.
Bonifacio
Ein wirklich sehr schöner Ort.
Wir waren auch rechtzeitig da.
Denn es waren ja nur 53 km bis dort.
Quasi eine Spazierfahrt für uns.
Und daher hatten noch genügend Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang.
Wir fanden sogar ein Hotel. Und zwar sofort.
Und … obwohl es dort im Allgemeinen recht hochpreisig war, war es überraschenderweise bezahlbar.
Denn es war der erste Tag der Nachsaison. 🙂
Perfekt.
Es lief.
Der Spaziergang lohnte sich.
Bonifacio „hatte was“.
Nennen wir es mediterranes Flair.
Es gab …
- interessante Gebäude
- überall Restaurants
- einen Yachthafen
- eine Steilküste
Wir fanden schließlich zwischen den vielen Restaurants eines welches auf einem Außenschild Lasagne anbot.
Als einziges zu einem recht normalen Preis.
Also hinein.
Bei dem Preis.
Die Lasagne schmeckte auch.
Gut sogar.
Die Portion war aber nur ungefähr so groß wie ein Döschen Delikatesskatzenfutter.
Groß geschätzt.
Bonifacio hat uns dort aber trotzdem Spaß gemacht.
Ohne Wenn und Aber.
Und die fehlende Menge Essen haben wir einfach mit Bier ausgeglichen.
Man muss sich ja zu helfen wissen. 🙂
Auf nach Sardinien
Am nächsten Morgen ging es dann zur Fähre.
Wir fuhren langsam.
Genossen nochmal den Ort.
Es war eine recht kleine Fähre.
Sie sollte uns nach Santa Teresa bringen.
In den Norden von Sardinien.
Zurück nach Italien.
Das Unbegreifbare
Rückblickend war eigentlich das Unmögliche geschehen.
Ich hatte Korsika überlebt.
In der nüchternen Nachbetrachtung erstmal gar nicht zu verstehen. 🙂
Beim besten Willen nicht.
Erklärungstheorien
Wie war das aber nun möglich?
Vielleicht mit einer Mixtur aus …
- Superkräften
- masochistischen Veranlagungen
- und einem Wunder?
Hmmmh …
- Superkräfte habe ich aber keine
- Masochistisch veranlagt bin ich nicht
- Und ein Wunder wäre mir aufgefallen
Was bleibt?
Eigentlich nur …
- ein eiserner Wille
- die unbedingte Freude am Reisen mit dem Fahrrad
- Teamgeist
Dann wird es wohl das gewesen sein.
Ich denke schon. 🙂
Sardinien
Ich war vorher noch nie dort.
Wie wird es wohl werden …?
- Wird es dort weitergehen mit dieser unentwegten Achterbahn?
- Wie wird die Landschaft sein?
- Wird man wieder den Unterschied zwischen Frankreich und Italien sehen und spüren. Obwohl es ja nur die nächste Insel ist.
- Werden wir dort weiterhin ohne Panne und ohne Verletzung bleiben?
- Werden wir dort unser Ziel erreichen? Und wie geplant mit unserer Familie zusammentreffen.
Die Fähre legte ab.
Wir schossen ein Foto nach dem anderen.
Von der wunderbaren Steilküste Korsikas.
Die immer kleiner wurde.
Und sahen nach vorne.
Noch war von Sardinien nichts zu sehen.
Bleib dran. Hans-Peter
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Danke dafür.
Hallo H.P.,
das alles liest sich ganz toll und macht Lust auf mehr. Schöne und beeindruckende Bilder.
Vielen Dank und ich weiß ja, dass du den Kopf schon voller Ideen hast.
Viel Spaß dabei.
Grüße
H-P
Guten Morgen,
ich möchte mich einmal für die tollen Berichte bedanken. Sie sind übersichtlich, nicht in epischer Breite, sondern kurz und prägnant verfaßt und verlieren sich nicht in Einzelheiten. Sie sind locker und bisweilen auch tiefsinnig geschrieben. Ich habe auch auf meinen Radtouren die Auseinandersetzung mit mir selbst gesucht. „Warum mache ich das überhaupt, alter Esel?“ Ich bin da zum selben Schluß wie Ihr gekommen: „Jeder soll sein Leben so genießen, wie er es für richtig hält!“
Gruß
Wilfried
Vielen vielen Dank!
Wenn ich diese Worte lese, und das auch noch von jemanden, den ich noch nie zuvor gesehen habe, dann weiß ich warum ich mir die ganze Mühe mache.
Denn so einen Artikel zu schreiben ist viel mehr Arbeit als es erscheint.
Aber solche Worte wiegen das Ganze mehr als wieder auf.
Mehr noch.
Sie geben mir das Gefühl, das geschafft zu haben, was wir uns mit diesem Blog vorgenommen haben:
Zu unterhalten und zu inspirieren.
Liebe Grüße Hans-Peter
Bilder und Texte „SUPER“, Hans-Peter.
Danke für deine lobenden Worte.
Grüße H-P
Eeeeendlich: die Fortsetzung!
Kam mir dieses mal so unendlich lang vor, wie eure Wege 😉
Und wie immer, ganz toll beschrieben. Freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil.
Ja das hat echt lange gedauert. Das lag daran, dass immer wieder was Neues (aber Erfreuliches) dazwischen kam. Aber das kannst du ja an den letzten Videos und Beiträgen sehen. 🙂
Ich freue mich sehr, dass es dir gefällt. Mit dem 7. und gleichzeitig letzten Teil der Miniserie fange ich in Kürze an.
Liebe Grüße H-P
Lieber HP,
es war eine tolle Idee, den Blog vor eurer Reise zu starten. Ich würde mich doch sehr ärgern, dieses Erlebnis so nicht hätte miterleben zu dürfen. Ich freue mich sehr auf die nächste Episode. Weiter so!
LG Iris
Hallo Iris,
Zwischen einem anfangs leeren Blatt und dem anschließenden fertigen Artikel liegt doch viel mehr Arbeit als so mancher einer denkt.
Auch wenn hinterher vielleicht alles so leicht aussieht und es mir natürlich eine Riesenfreude bereitet.
Von daher tut ein Kommentar wie deiner sehr sehr gut.
Also vielen Dank dafür und liebe Grüße H-P